Benjamin Gerull
»Zacharo«

Für diese Diplomarbeit fotografierte ich Landschaften, die durch ein katastrophales Ereignis eine neue Ästhetik zeigen. Verbranntes Land hinterläßt sehr fruchtbare Asche, die dem emporschießenden Grün als Nährboden dient. Ein Kreislauf, der in der Erdevolution kein unnatürlicher ist. Seit Jahrmillionen sorgen Waldbrände für ein Gleichgewicht im Vegetationsbestand. Durch klimatische Veränderungen geraten diese jedoch außer Kontrolle, selbst der Mensch kann mit fortschreitender Technik solchen Kräften nicht trotzen.
Meine Fotografien sind Dokumente, die Spuren und Abbilder einer Zerstörung zeigen, die auch die rein organische Ebene verlassen. Künstliche Fremdkörper verzieren einige Fotografien. Außerdem ist das vom Menschen Geschaffene eine nicht wegzudenkende Komponente. Vermischt sich doch Natur und Kultur auf eine Weise, die Wildnis im Sinne von unberührt und undurchdringlich fortan nicht existieren läßt.
Meine Landschaften besitzen von Grund auf etwas Erhabenes. Organische Formen, skulptural und monumental zugleich, sind meine Motive. Ich habe sie auf eine Art fotografiert, wie sie nicht nur durch ein Objektiv entstehen können. Sie bergen etwas Sonderbares, etwas Verwunschenes. Sie stellen sich als Fantasiewelt dar, die sie wie Gemälde wirken lässt. Bildelemente werden in Ausschnitt und Perspektive eingefügt, während die Kompositionen an sich Ruhe ausstrahlen sollen, die gleiche Ruhe, die ich an den Orten so vorgefunden habe. Diese Wirkung der Realität auf mich in einer Fotografie zu transportieren ist meine Absicht.

»Eine Landschaft besteht nicht nur aus dem Offensichtlichen, sondern auch aus dem, was das geistige Auge sieht.« John Ganis



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